Mietphilosophie

Die Mieträume sind buchbar in Verbindung mit der Bestellung von Speisen und Getränken. Durch dieses Komplettangebot entstehen keine Mietkosten für unsere Räumlichkeiten. Sie haben selbstverständlich die Möglichkeit, weitere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Wir stellen Ihnen auf Anfrage gerne eine individuelle Dekoration, einen DJ oder Technik bereit, damit Sie und Ihre Gäste eine unvergessliche Veranstaltung erleben können. Alle Getränke stellen wir Ihnen gerne auf Kommissionsbasis bereit und berechnen nach Verbrauch, wobei Anriss als verbraucht gilt.

Sollten Sie den Wunsch haben, eigene Getränke mitzubringen, möchten wir Sie um Verständnis bitten, dass ein „Korkgeld“ erhoben wird.

Wir freuen uns, Ihre Veranstaltung auszurichten und Ihnen ein unvergessliches Erlebnis bereiten zu dürfen!

 

Geschichte

Es waren die Loschwitzer Weinstube „Mutter Unger“ und die Rochwitzer Gastwirtschaft „Zur Eule“ auf der Grundstraße, die sich den Ruf erwarben, zwei sehr originelle Schänken zu sein. Vor allem von der Figur und der Autorität der Wirtinnen geprägt.

Das historische Lokal an der Grundstraße, am Ortseingang von Rochwitz (erstmals 1378 genannt), war sehr populär und hat eine sehr wechselvolle Geschichte.

Im Umland der Loschwitzer Mühlen (Zeibig-Mühle), den Bühlauer Höhen und an die Oberlochwitzer Flur grenzend, in unmittelbarer Nähe der „Schweizerei“ und des Steinbruchs von Carl Friedrich Minkwitz (bis 1957 in Betrieb) war der Gasthof immer durch seine Lage begünstigt.

Die „Eule“ lag sozusagen im Dreidörfereck Bühlau-Loschwitz-Niederrochwitz, die in Höhe des Gasthauses führende Grundstraße bis zur Bautzner Straße bezeichnete man früher als Grenzweg.

Der Standort der „Eule“ ist in alten Schriften als Grenze angegeben.

Über die Namensgebung der „Eule“ bestehen zwei Versionen, die sicher im engen Zusammenhang stehen könnten. Einerseits findet der Name „Zur Eule“ seinen Ursprung im unmittelbaren Terrain der Bühlauer Höhen, wonach man die seinerzeit düstere Waldflur als „Eulengrund“ bezeichnete, wo einst entlang dem „Loschwitzbach“ Tannenriesen standen und der dickköpfige Nachtvogel sein Revier hatte.

Der Mäusevertilger könnte so Pate für das im 15. Jahrhundert entstandene Gasthaus gestanden haben.

Einen anderen Ursprung könnte das Gasthaus, durch die Ende des 16. Jahrhunderts eingewanderten, goldsuchenden Bergleute aus den Eulengebirge (Sudeten), haben welches für jene als Ausschank gegründet wurde.

Wie auch immer es gewesen sei, die altehrwürdigen Gemäuer überstanden Feuersbrunst und Wasserfluten. Auch wenn hin und wieder davon zu lesen ist, dass es die Eulenschänke erst ab Mitte des 16. Jahrhunderts gegeben haben soll, jüngste Untersuchungen bestätigen den Bericht des „Hausdichters“.

Einst waren Kutscher, Weinbauern und Fischer aus dem nahen Loschwitz die Gäste der „Eule“. Über den gelben Fachwerkbau an der Grundstraße schrieb der Maler Johann Friedrich Hoff (1832-1913) in seinem Buch „Amt und Muße, Ludwig Richter als Freund“ (Verlag Johannes Alt, Frankfurt/Main, 1903, S.57-84) darüber, dass er hier oft den Maler Ludwig Richter zeichnend traf.

Die Dorfschänke selbst galt als sehr gemütlich und preiswert.

Im Umfeld solcher Künstler und Persönlichkeiten wie Wilhelm von Kügelgen, Ludwig Richter, August Kotzsch, Dr. Moritz Heydrich (Ortspoet), Friedrich Wieck, Heinrich Dorn, Friedrich Wilhelm Pohle (Kantor und Ortschronist von Loschwitz) und v. a. fand das kleine Gasthaus im Fachwerkstil großen Zuspruch.

Manch natur- und kunstbeflissener Wanderer begab sich in den Loschwitzer Grund mit einen ländlichen Hütten, den Weinhängen und Mühlen, und mühte sich die noch unbefestigte Grundstraße nach Rochitz bzw. Bühlau hinauf, wo einst Ziegen und Kühe weideten und späterhin eine wichtige Handelsverbindung zum Bautzner Land entstand.

Der Reim an er Hausfassade, der einst auch Caspar David Friedrich zu einem Kruge kühlen Helfenberger Biers einlud, ist das einzige geschichtliche Zeugnis über die Frühzeit der „Eule“.

Da keine Dokumente über die Geschichte der „Eule“ vorhanden sind bzw. vermutlich nie angelegt worden waren, „sprechen“ lediglich die Steine des Hauses Geschichte. So u. a. der Schlussstein über dem Eingang mit der Jahreszahl 1827. Diese Zahlen weisen auf den Umbau des Gebäudes hin. Im ersten und noch erhaltenen Gerichtsbuch von 1599 ist das Grundstück bereits erwähnt. 1710 erhielt das Haus das Erbschankrecht zum Ausschank von Helfenberger Bier.

Der Schlußstein „J.G.B.N.-N. 9-1827“ bedeutet: Johann Gottfried Benjamin Nacke – Nummer 9 (damals Hausnummer). Das Gebiet um die Loschwitzer Höhe wurde vor allem in der zweiten Hälfte des

19. Jahrhunderts als Ausflugsziel und Sommerfrische, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, immer anziehender. Die wirtschaftlichen Verhältnisse gestalteten sich, trotz all ihrer Widersprüche so, dass die berufstätige Bevölkerung – vor allem das Handwerk – auch des Öfteren ausging und in der „Eule“ einkehrte.

Gerade das Dorf Loschwitz mit seinen Weinbergen und Obstbaumhängen war der Anziehungspunkt für viele Ausflügler.

Nach 1880 begünstigte der Niedergang des Weinanbaus die bauliche Erschließung des Elbhanges, das Gasthaus „Zur Eule“ wurde eine bevorzugte Wohngebiets- bzw. Ausflugsgaststätte. Nach dem zweiten Weltkrieg gehörten ein Ballsaal und eine Fleischerei zum Grundstück. Mit etwa 90 Plätzen in mehreren Gast- und Gesellschaftsräumen, einer Bar und einer Tanzdiele war die Gaststätte ein gesellschaftlicher Mittelpunkt der Nachkriegsjahre in der Stadt Dresden. Im Jahre 1993 erwarb der Plattlinger Restaurator Werner Rickinger das Anwesen.

Mit großem Aufwand wurde das gesamte Gebäude und das umliegende Areal rekonstruiert und neu gestaltet. Am 1. Februar 1998 übernahmen Gudrun und Wolfgang Weißflog die gastronomische Betreibung des historischen Gasthauses.

 

 

Besitzer des Gasthofes „Zur Eule“

 

08.02.1608

Jacob Eger

26.03.1609

Michael Schmied

15.05.1637

Abraham Mecke

21.02.1645

Michael Feller, Blasewitz

18.12.1645

Balthasar Haße, George Richter

03.01.1664

Michael Keller

23.11.1690

Catharina Keller, Tochter d. v.

19.12.1695

David Schütze

13.03.1715

Jacob Patzig, Schwiegersohn d. v.

01.01.1741

Christian Patzig, Sohn d. v.

28.07.1797

Gottfried Hörnig, Zimmergeselle Nieder-Rochwitz

23.04.1800

Johann Christoph Huhne, Laubegast

06.04.1816

Johann Gottfried Bienert, Tagelöhner

29.03.1818

Johann Gottfried Schöne, Eschdorf

21.10.1832

Johann Goffhelf Näther, Gr. Erkmannsdorf

Zwischen 1818 und 1832 fehlt jedoch Johann Gottfried Benjamin Nacke, der ganz sicher Besitzer war, da er das Haus instandsetzte und wohl erweitert, wie der Schlußstein „J.G.B.N. 1827 No 9“ ausweist. Die weitere Wirtsfolge (oft unklar ob Besitzer oder nur Pächter sowie mit zeitlichen Lücken wegen fehlen- der Unterlagen) war:

Um 1888

August Nake, er setzt den König Albert-Stein in dessen Jubeljahr 1888.

1916

Emil Nake, evtl. Sohn des Vorigen (Adressbuch)

Vor 1930

Eigentümer und Wirt Valentin Paul Schreiber, dieser auch noch 1939, aber 1943/44 nicht mehr, da lebte er als Privatier in Blasewitz.

1941

Wirt (wohl auch Eigentümer) Erhard Schöne, mit Fleischerei (Telefonbuch).

Ab 1945

Paul Schlage (Wirt und vmtl. Auch Eigentümer), vorher (ausgebombt?) Schankwirt auf der Alaunstraße 28 (Adressbuch=Gaststätte Colosseum) Nach dessen Tod bewirtschaftet das Gasthaus seine Witwe Isidora Schlage weiter.

1976

ist das Gasthaus „Zur Eule“ noch im Telefonbuch, aber

1982

nicht mehr. Frau Schlage wohnt noch im Haus (Telefonbuch) ist aber vor 1988 auf die Franz Mehring-Straße verzogen (Telefonbuch). Vermutlich ist sie aber immer noch Besitzerin, Wirte werden

1982

Ralf und Tino Lützner. Wann deren Wirtszeit endet, ist nicht bekannt.

1986

Rainer und Sonja Hortschansky sind offenbar die Eigentümer, denn es wird von einjähriger Bauzeit berichtet.

1987

Beginn deren Wirtszeit (Sächs. Zeitung 21/22.11.87)

1992

wechseln die Hortschanskys zur Hofwiese i. d. Heide.

1993

Eigentümer ist Werner Rickinger, Restaurator aus Plattling. Er rekonstruiert das gesamte Anwesen umfassend.

1994

Eigentümer ist die Jörg Kleber – Gastronomie und Beratungsgesellschaft (der auch der Dresdner Artushof gehört). Wirt ist Lutz Zacharias; er eröffnet das Gasthaus am 11. Juli 1994.

1995

in November geschlossen (Elbhangkurier 12/1995)

1996

öffnet im ehemaligen Saal „Tommys Nachteule“, Wirtin ist dort Frau Bärbel Kobus.

1998

Eigentümer des gesamten Objektes ist die Archon Group Frankfurt/M. Das Wirtsehepaar ist Gudrun und Wolfgang Weißflog.

2006

Gasthaus und Nachteule geschlossen; eine Aufschrift am Biergarten verkündet „Käufer gesucht“.

2009

Eigentümer ist die WOK Gastronomie und Catering Gmbh.

 

 

Pächter des Gasthauses „Zur Eule“

 

04.08.1588

Michael Müller

14.03.1602

Christof Knoll

04.11.1619

Christoff Klügel Paul Knolle

21.07.1643

Nicol Frost, zuletzt Richter

10.12.1678

Andreas Frost, Sohn d. v.

18.05.1683

Michael Wagner

13.01.1692

Paul Wagner, Sohn d. v. 1698 in der Elbe bei Hamburg ertrunken

16.03.1699

Martha vhl. Zschiedrich geb. Schneider

28.05.1702

Hannß Oehme, Niederpoyritz

11.07.1710

Erbschankrecht zum Ausschank von Helfenberger Bier

14.05.1710

Hannß Balthager Huhle

30.06.1722

Heinrich Siegfried Schäfermeyer

12.09.1722

Lorenz Leizschke

13.07.1727

George Klincksch, Welckau

03.03.1732

Johann Daniel Lange

14.02.1745

Hannß Huhle, Pappritz

14.11.1745

Johann Gottlob Engern, Kgl. Trabant bei der Schweizer Garde zu Dresden

15.11.1745

Johann Huhle

21.04.1757

Johann Christian Querner, Loschwitz

08.02.1770

Johann Gottlob Naacke, Schenkwirt in Bühlau

13.11.1784

Johann Gottlob Methiger, Bühlau

04.03.1801

Johann Christian Neubert, Häusler vom Weißen Hirsch

29.04.1803

Johann Gottlieb Richter, Häusler aus Niederrochwitz

10.02.1805

Johann Gottlieb Fehrmann, Wegebauer bei der Kgl. Sächsischen Artillerie aus Pesterwitz

21.01.1807

Marie Helene geb. Petzold

01.11.1809

Anne Regine vhl. Dietrich, Obergohlis

12.11.1820

Johann Gottfried Nacke, Bühlau

Letzterer ist dann wohl der Eigentümer von 1827, der den Schlußstein setzt.